Dank Massnahmen aus der Weiterbildung kein Personalmangel mehr!

Derzeit gibt es in kaum einer Branche mehr negative Schlagzeilen in Sachen Personalmangel als im Gesundheitswesen. Vieles scheint im Argen zu liegen und durch die Pandemie noch schlimmer geworden zu sein. Zu wenig stehen die vielen guten Entwicklungen im Fokus, hinter denen Personen wie Bernadette Rietzler (Stationsleitung im Spital Dornach, Station E Orthopädie, Traumatologie und Urologie) stehen.

«Als ich meine Station vor zweieinhalb Jahren übernommen habe», hält Bernadette Rietzler in ihrer Diplomarbeit fest, «bestand mein Team gerade noch aus fünf Mitarbeitenden und Temporärpersonal, und wir konnten sechs geöffnete Betten bewirtschaften.» Mit dieser Situation konfrontiert, begann sie in der Pandemie mit ihrer Weiterbildung «Junior Management Development Program NDS HF». In der Zwischenzeit hat sie als eine der Besten auch den Nachdiplomstudiengang «Dipl. Abteilungsleiter/in HF» abgeschlossen. Wichtiger für Bernadette Rietzler aber ist es, dass ihr Team nun wieder vollständig ist und sie so den Normalbetrieb mit 21 Betten gewährleisten kann. Wie ist ihr das gelungen?

Im Gespräch mit der Schulleitung HF, Mandy Gnägi, erklärt sie: «Ich habe aus jedem Kursblock ganz viel für mich mitnehmen können. Neu war für mich, bestimmte Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Da habe ich realisiert: Wenn ich etwas verändern will, dann reicht es nicht, ein neues Tool einzusetzen. Ich muss das von Grund auf anpacken, sauber kommunizieren, mein Verhalten neu ausrichten, den gesamten Betrieb im Blick haben, Prozesse steuern, agil führen und ganz eng mit dem Team zusammenarbeiten. Das war irre, es war anstrengend und es war gleichzeitig toll.»

Mit dieser Haltung und durch die Weiterbildung befähigt, hat Bernadette Rietzler zunächst die Ursache für den Personalmangel analysiert. Die Auswertung von Statistiken und Gesprächen förderte eine hohe Fluktuation schon während der dreimonatigen Probezeit zutage. Sie stellte fest, dass das Einführungsprogramm der gut 4500 Mitarbeitende umfassenden Spitalgruppe noch zu wenig auf ihre Abteilung mit den ganz unterschiedlichen Bereichen zugeschnitten war.

Und so war es ihr Ziel, ein angepasstes Konzept für ein passgenaues Onboarding zu entwickeln, um dadurch die Anliegen des jungen Teams ihrer Abteilung noch besser abholen zu können. Damit wollte sie «den neuen Mitarbeitenden den Einstieg so angenehm und übersichtlich wie möglich gestalten und Ängste nehmen».

Mitarbeiterbindung beginnt auf der Station von Bernadette Rietzler nun schon vor dem ersten Arbeitstag. Zum einen bereitet sie das bestehende Team bewusst und ausführlich auf den Neuzugang vor. Sie hat ferner eine Patenschaft etabliert, so dass dem Neuzugang vom ersten Tag an auch ein Teammitglied zur Seite steht. Zum anderen hat sie sich als Leitung selbst in die Verantwortung genommen, der neuen Person schon vor und sicher ab dem ersten Tag den Arbeitseinstieg und die Zugehörigkeit zum Team zu erleichtern.

Rundgänge im Betrieb, Vorstellen von anderen Personen und Bereichen, Übergabe von Schlüssel, Dienstkleidung und sonstigem Material sowie gemeinsames Essen gehören für Frau Rietzler klar in ihren Aufgabenbereich. Ausgeweitet hat sie die Häufigkeit von festgelegten Gesprächen, um so agil auf allfällige Themen reagieren zu können. Dadurch wird von beiden Seiten rechtzeitig erkannt, wo es allenfalls fachliche oder persönliche Unterstützung braucht. So können neu eintretende Mitarbeitende bereits in relativ kurzer Zeit ihre Arbeit souverän erledigen und sich in das bestehende Team integrieren.

Zusätzlich zur Stabilisierung der gesamten Abteilung bringt das entwickelte Onboarding eine deutliche Steigerung der Qualität und Arbeitsleitung. Und wie geht es Bernadette Rietzler heute? «Ich bin in der glücklichen Lage, dass mein Team trotz des Fachkräftemangels vollständig ist und wir zusammen eine tolle Arbeit leisten.»

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